Projektchor

KLANGMOMENTE 2022

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Dritte Auflage des Chorprojektes in Reinsfeld erneut ein voller Erfolg

Chorgesang auf hohem Niveau war das Ergebnis, das  Chordirektorin (FDB) Andrea Stüber nach intensiver halbjähriger Probenarbeit am Samstag dem 29. Oktober in der dritten Auflage des Konzertes „Klangmomente“ mit den etwa siebzig Akteuren in der Pfarrkirche St. Remigius in Reinsfeld präsentierte. Premiere hatte dabei auch ein eigens ins Leben gerufener Frauenchor.

Mancher Veranstalter steht aufgrund der in der Corona-Pandemie entstandenen zögerlichen Haltung der Zuhörerschaft, sich für einen Konzertbesuch zu entscheiden, vor halb leeren Hallen. Nicht so der Quartettverein Reinsfeld. Der Vorsitzende Herbert Eiden konnte bei seiner Begrüßung in eine voll besetzte Pfarrkirche blicken und die Akteure sich freuen, das Ergebnis der sechsmonatigen Mühen so vielen Zuhörern präsentieren zu dürfen. Das hat sicherlich auch etwas damit zu tun, dass der Name „Klangmomente“ aus den Erfahrungen der Jahre 2016 und 2018 heraus die am Chorgesang Interessierten aufhorchen ließ.  Die Gesangsakteure waren auf den Punkt topfit, angesichts der vielen Zuhörer besonders motiviert und lieferten erneut ein bombastisches etwa zweistündiges Konzert ab. Ein gut abgestimmtes Beleuchtungskonzept und mit Beamertechnik projizierte, zu den Liedern passende Bilder untermalten den Gesang auch optisch.

Das Programm bot im Wechsel zwischen geistlicher und weltlicher Musik Kompositionen und Arrangements aus verschiedenen Stilepochen von Klassik bis Neuzeit. Durch das Programm führte in bewährter Manier wieder Michael Müller. Er verstand es, mit kurzen Informationen die Lieder vorzustellen und mit humorvollen Bemerkungen, teils in Reinsfelder Platt, die Atmosphäre aufzulockern und trotzdem die Spannung auf das Kommende aufrechtzuerhalten.

Den Anfang machte der Gemischte Chor des Quartettvereins mit dem Song „Gut wieder hier zu sein“ von Hannes Wader. Er war „musikalische Begrüßung“ und gleichzeitig Freude darüber, endlich wieder vor großem Publikum singen zu können. Das gleiche galt für das zweite Lied „Have a nice day“ von Lorenz Maierhofer und den Song „Bring me little water, Silvy“ von Huddy Ledbetter, wobei letzterer durch eine kleine Sängergruppe mit „Body-Percussion“ untermalt wurde. Mit zwei getragenen Liedern „Invocation“ von Claudia Bigler und „Die Nacht“ von Christian Dreo, Text Franz Suppan beendete der Gemischte Chor seinen Vortrag.

Mit vier leisen, getragenen Weisen setzte der Männerchor das Programm fort. Mit dem Psalm 103 „Lobe den Herrn meine Seele“ (Gerhard Rabe), dem „Abendfrieden“ von Franz Schubert, „I manans skimmer“ des schwedischen Komponisten August Södermann und dem durch die Comedian Harmonists berühmt gewordenen „Irgendwo auf der Welt“ wurden verschiedene Stilrichtungen bedient. Davon völlig abgesetzt und für den Zuhörer überraschend war dann der Abschluss mit dem deutschen Scherzlied „Jetzt fahrn wir übern See“ in der Bearbeitung von Rolf Lukowsky. Der Kenner des Liedes weiß, dass das letzte Wort jeder Strophe erst bei der Wiederholung gesungen werden darf. In dieser Version werden die Spannungspausen durch allerlei Einwürfe vom „psst“ über einen Jagdhornruf bis hin zu heftigen Diskussionen um das fehlende Ruder und das Ende des Liedes ausgefüllt und der Liedvortrag unterbrochen. Für ungeübte Sänger schier unmöglich, ohne erneute Tonangabe danach mit einem vierstimmigen Akkord das Lied fortzusetzen. Nicht so für die Akteure an diesem Abend.

Den dritten Abschnitt bestritt der eigens für dieses Projekt gebildete Frauenchor. Für manche Musikkenner ein Wagnis. Aber wer nichts wagt, der nichts gewinnt. Und gewonnen haben sie, sowohl mit der abgestimmten Liedauswahl, als auch mit ihrer Darbietung. Schwungvoll war schon ihr Auftritt mit dem Song „Rock my soul“ von Lorenz Maierhofer und schwungvoll ging es weiter mit „If you are happy“ von Robert Sund. Gänsehaut kam auf , als die Damen den von Gerd Sackenheim für dreistimmigen Frauenchor arrangierten „Abendsegen“ aus der Oper Hänsel und Gretel von E. Humperdinck anstimmten und die 15 jährige Solistin Miriam Weist ihre glockenreine Stimme erhob. Gänsehaut auch beim folgenden Terzetto „Die Engel“ aus dem Elias von F.M. Bartholdy. Mit besinnlichen Texten vorab und dem Song „I have a dream“ von Mary Donelly beendeten die Damen ihre beeindruckende Vorstellung.

Im letzten Teil des Konzertes füllte sich dann der Altarraum mit den etwa 70 Akteuren des Gemischten Projektchores. Am Beginn standen mit „I will sing with the spirit“ von John Rutter und dem „Alleluia“ von Douglas Brenchley zwei geistliche Lieder. Es folgten der Erfolgstitel der Gruppe Wind „Für Alle“ und der Gospel „In your arms“ von Calvin Bridges und Tore W. Aas mit Christoph Kirsten als Solisten. Das Abendlied „Neigen sich die Stunden“ von Lorenz Maierhofer beendete den offiziellen Teil des Konzertes. Einige Lieder des Frauen- und Projektchores waren in bewährter Manier durch den Pianisten Frank Weilerswist Begleitet worden. Minutenlange stehende Ovationen des begeisterten Publikums forderten natürlich die entsprechende Zugabe. Sie wurde auch gegeben, allerdings nicht ohne Beteiligung der Zuhörer. Mit dem nach Kräften mitgesungenen „Amazing grace“ endete ein Konzert, für das der Leiterin Andrea Stüber und den Akteuren auch aus dem Mund von Fachleuten aus der Musikszene hohe Anerkennung ausgesprochen wurde. Zuhörer und Akteure trafen sich danach noch in der Kulturhalle zu einem fröhlich entspannten „Afterglow“ bei dem noch das eine oder andere Lied gesungen wurde.

Das Konzert wird am Samstag 05. November in der Pfarrkirche in Büdlich wiederholt. (BäR)

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